Die Spannungen zwischen den Clans nehmen zu, und ein Krieg scheint unvermeidbar. Distelpfote wagt einen riskanten Alleingang, um den Kampf zu verhindern, während Häherpfote mit seiner Gabe ringt und versucht, ihren Sinn zu verstehen. Zur gleichen Zeit trifft Löwenpfote eine Entscheidung, die ihn prägen wird – und alles verändert.
!Spoiler!
Prolog
Fallendes Blatt betritt eine Höhle, um sich der Prüfung zur Scharfkralle zu stellen. Dort begegnet er Stein, einem alten Kater, der die Prüflinge im Namen der Ahnenkrieger willkommen heißt. Fallendes Blatt verschweigt Stein, dass er den kommenden Regen in der Luft spürt, und beginnt seine Weihe. Entschlossen wählt er einen der dunklen Gänge, um den Weg zum Moor zu finden.
Kapitel 1
Löwenpfote, Distelpfote und Häherpfote lauern Eichhornschweif und Brombeerkralle in einem spielerischen Hinterhalt auf, bevor sich der Clan zur Großen Versammlung aufmacht. Häherpfote überquert die Baumbrücke mit ein wenig Unterstützung von Blattsee und Distelpfote problemlos, während Beerenpfote ungeduldig drängelt, abrutscht und von Farnpelz wieder auf den Baumstamm gezogen werden muss.
Auf der Insel sind der SchattenClan und der WindClan bereits eingetroffen, und Häherpfote nimmt den Geruch des FlussClans wahr, bemerkt dabei jedoch etwas Ungewöhnliches. Währenddessen sucht Löwenpfote vergeblich nach Heidepfote, und Häherpfote bemerkt seine Enttäuschung. Als Heidepfote schließlich zu den dreien eilt, versucht Löwenpfote, seine Gefühle vor Häherpfote zu verbergen, was Heidepfote wiederum verletzt. Kurz darauf wird Häherpfote von Blattsee zu den Heilerkatzen gerufen.
Als der FlussClan die Insel betritt, bemerkt Löwenpfote die gesenkten Schwänze und angelegten Ohren der FlussClan-Katzen und wiederholt Häherpfotes Einschätzung, dass etwas Ungewöhnliches vor sich geht. Kurz darauf beginnt Schwarzstern die Versammlung und verkündet, dass Bernsteinpelz drei Junge zur Welt gebracht hat: Flammenjunges, Lichtjunges und Tigerjunges. Der Name des letzten Junges sorgt für aufgeregtes Gemurmel unter den Anwesenden. Da die anderen Anführer nichts Neues zu berichten haben, endet die Große Versammlung bald darauf. Nach der Versammlung gratuliert Eichhornschweif Eschenkralle, dem Vater der Jungen, doch dieser reagiert abweisend und betont, dass die Jungen im Clan geboren seien. Eichhornschweif kontert, dass sie ihrem Clan treu bleiben sollten, woraufhin Windpfote Eschenkralle zustimmt. Währenddessen spricht Heidepfote mit Löwenpfote und schlägt ihm ein geheimes Treffen in der kommenden Nacht vor.
Kapitel 2
Distelpfote träumt davon, Maulbeerpfote über die Situation im FlussClan zu befragen. Doch bevor sie dazu kommt, wacht sie durch einen Regentropfen auf, der durch das Dach des Schülerbaus fällt. Neben sich bemerkt sie, dass Löwenpfote ebenfalls nass ist, was sie sich nicht erklären kann. Sie fragt sich, was ihr Bruder draußen im Regen gemacht hat. Zunächst holt sie sich jedoch gemeinsam mit Rußpfote etwas vom Frischbeutehaufen.
Später begleitet Distelpfote ihren Mentor Farnpelz auf eine Jagd nahe der SchattenClan-Grenze. Dabei denkt sie darüber nach, ob ihre Loyalität mehr ihrem Clan oder ihren Blutsverwandten gelten sollte. Farnpelz ermahnt sie, sich auf die Jagd zu konzentrieren, und Distelpfote richtet ihre Aufmerksamkeit darauf, erfolgreich Beute zu machen.
Zurück im Schülerbau, wo sie sich aufwärmen und trocknen möchte, findet sie den schlafenden Löwenpfote vor. Sie fragt ihn, ob Aschenpelz keine Aufgaben für ihn hat, doch Löwenpfote bleibt mürrisch. Distelpfote sucht daraufhin das Gespräch mit ihrem Bruder Häherpfote und fragt ihn sowohl über Löwenpfotes Verhalten als auch über den Zustand des FlussClans aus. Häherpfote verspricht, beim nächsten Treffen der Heiler-Katzen mehr über die Lage des FlussClans herauszufinden.
Als Farnpelz mit Distelpfote, Wolkenschweif und Rußpfote trainieren will, beauftragt Feuerstern sie stattdessen damit, das alte Lager der Fuchswelpen zu überprüfen. Rußpfote stellt fest, dass es dort noch alte Gerüche einer Füchsin gibt, obwohl sie diese eigentlich nicht erkennen dürfte.
Distelpfote wird eines Nachts durch den Schrei einer Eule geweckt und bemerkt, dass Löwenpfote verschwunden ist. Entschlossen, herauszufinden, wo ihr Bruder sich immer wieder herumtreibt, macht sie sich auf die Suche. Rußpfote schließt sich ihr an, da sie befürchtet, dass Löwenpfote einen Fehler macht, den andere schon bereut haben. Die beiden finden Löwenpfote schließlich am Rand des WindClan-Territoriums, wo er mit Heidepfote spielt, und stellen ihn zur Rede.
Kapitel 3
Häherpfote versucht auf dem Weg zum Mondsee die Emotionen der anderen Heiler-Katzen zu ergründen. Beim Mondsee angekommen, taucht er in Maulbeerpfotes Traum ein und findet sich plötzlich im See wieder. Er beobachtet, wie Maulbeerpfote mit einem Bündel Kräuter zu Schmutzfell geht, der sie jedoch abweist und erklärt, dass der FlussClan vor ernsthaften Schwierigkeiten steht. Häherpfote konzentriert sich auf sein Bewusstsein und kehrt dadurch ans Ufer zurück, wo er von Gelbzahn zur Rede gestellt wird. Sie ermahnt ihn, dass er wieder in den Traum einer anderen Katze eingedrungen ist, und fordert ihn auf, zuerst herauszufinden, warum er diese besondere Gabe erhalten hat. Doch Häherpfote ist insgeheim froh darüber, dass der SternenClan ihm keine Grenzen bei der Nutzung seiner Fähigkeit setzen kann.
Häherpfote bespricht sich anschließend mit Blattsee über die Probleme des FlussClans. Blattsee erkennt sofort, dass ihr Schüler sich wieder in den Träumen anderer Katzen umgesehen hat. Sie macht ihm klar, dass er niemandem erzählen darf, wie er an diese Informationen gelangt ist. Häherpfote stimmt zu, fordert im Gegenzug jedoch, dass sie Feuerstern von den Schwierigkeiten des FlussClans berichten sollten.
Feuerstern hört sich die Erzählung an, weigert sich jedoch, dem FlussClan zu helfen oder ihm einen freundschaftlichen Besuch abzustatten. Er ist es leid, dass jede wohlwollende Geste des DonnerClans von den anderen Clans missverstanden und als Schwäche ausgelegt wird. Zudem wundert er sich, warum Häherpfote keine Träume über den DonnerClan selbst hat.
Kapitel 4
Blattsee weckt Häherpfote, da sie Malvenblätter sammeln möchte. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum See und treffen unterwegs auf eine Jagdpatrouille. Auf Häherpfotes Bitte hin deutet Löwenpfote ihm die Stelle, an der weitere Malvenblätter wachsen. Dabei stößt Häherpfote auf einen glatten Stock, der mit Krallenspuren übersät ist. Obwohl Häherpfote die Bedeutung dieses Fundes spürt, zeigt Blattsee wenig Interesse daran. Dennoch schafft er es, den Stock unbemerkt vom Flussufer zu entfernen, um ihn später genauer untersuchen zu können.
Kapitel 5
Als Löwenpfote in den Schülerbau zurückkehrt, wird er von Distelpfote beobachtet. Danach plagen ihn Albträume: Zuerst spielt er mit Distelpfote, doch plötzlich starren ihn gelbe Augen an, und die spitzen Zähne eines Fuchses kommen zum Vorschein. Nach diesem unheimlichen Traum verlässt Löwenpfote den Bau und holt sich etwas vom Frischbeutehaufen. Er erfährt, dass er zusammen mit Distelpfote trainieren soll.
In der Trainingskuhle angekommen, stellen Aschenpelz und Farnpelz den beiden Schülern Fragen über die Stärken und Schwächen der anderen Clans. Als Löwenpfote die Schwächen des WindClans nennen soll, fällt ihm zunächst nichts ein. Distelpfote macht währenddessen Andeutungen, die Löwenpfote provozieren. Als die Schüler die Kampftricks ihrer Mentoren nachahmen sollen, verliert Löwenpfote die Beherrschung und greift Distelpfote an. Erst das Einschreiten von Brombeerkralle bringt ihn zur Vernunft. Brombeerkralle nimmt daraufhin seinen Sohn mit auf die Jagd, während Beerenpfote mit Distelpfote weiter trainiert.
Auf dem Weg unterhalten sich Löwenpfote und Brombeerkralle, wobei Löwenpfote einsieht, dass er sich nicht von seinem Zorn leiten lassen darf. Dennoch ärgert es ihn, dass Distelpfote seine Treue zum DonnerClan infrage stellt. Brombeerkralle zeigt Verständnis dafür und erklärt, dass er ebenfalls frustriert ist, weil alle nur das Böse in Tigerstern sehen, und er sich wünscht, für seine Stärken in Erinnerung zu bleiben. Er ermutigt Löwenpfote, sich das Vertrauen von Distelpfote zurückzugewinnen, auch wenn Löwenpfote selbst glaubt, nichts falsch gemacht zu haben.
In der Nacht wird Löwenpfote von herabfallenden Kieselsteinen geweckt und entdeckt Heidepfote, die oberhalb des Lagerwalls steht. Statt schnell zu verschwinden, möchte Heidepfote ihm etwas zeigen. Sie führt ihn in eine Höhle, die durch verschiedene Gänge mit dem WindClan-Territorium verbunden ist. Die beiden verabreden, dass dies ihr neuer geheimer Treffpunkt sein wird, da selbst Distelpfote diese Höhle nicht finden würde.
Nachdem die beiden in der Höhle eingeschlafen sind, beschließt Löwenpfote, vor seiner Rückkehr zum Clan noch zu jagen. Als er zurückkehrt, muss er seine Clan-Kameraden jedoch anlügen, was ihm ein schlechtes Gewissen bereitet. Trotzdem ist er überzeugt, dass er nichts Falsches getan hat und seinem Clan weiterhin treu ist.
Kapitel 6
Feuerstern ruft eine Clan-Versammlung ein, um Millie zur Kriegerin des DonnerClans zu ernennen. Doch als er ihr ihren Kriegernamen geben möchte, unterbricht Millie ihn und erklärt, dass sie dem DonnerClan treu dienen wird, ihren eigenen Namen aber behalten möchte. Minka und Bach äußern ebenfalls, dass sie dem DonnerClan loyal bleiben, aber keinen neuen Kriegernamen annehmen wollen. Feuerstern akzeptiert diese Entscheidung, da er die wertvollen Kriegerinnen nicht nur wegen eines Namens ablehnen möchte. Distelpfote hingegen ist der Meinung, dass die Regeln des Kriegergesetzes beachtet werden sollten.
Nach der Versammlung gibt Farnpelz bekannt, dass Distelpfote, Mauspfote und Rußpfote ihre Fähigkeiten beim Jagen unter Beweis stellen sollen. Die drei Schüler teilen sich auf, aber Mauspfote besteht darauf, unbedingt ein Eichhörnchen zu fangen. Später treffen die drei sich wieder und begeben sich gemeinsam zur Himmelseiche, die Mauspfote nach und nach erklimmt, während die Mentoren zunehmend besorgt um ihn sind. Plötzlich springt das Eichhörnchen zu einem anderen Baum, und Mauspfote kann nicht mehr herunterklettern. Rußpfote klettert ihm entgegen, um zu helfen, und die beiden steigen gemeinsam Ast für Ast nach unten. Doch dann rutscht Mauspfote ab. Im letzten Moment kann Rußpfote ihn in Sicherheit ziehen, stürzt jedoch selbst in die Tiefe.
Kapitel 7
Häherpfote ist gerade dabei, Birkenfall einen Dorn zu entfernen, als er Distelpfotes Aufregung im Lager spürt. Blattsee ist zunächst wie gelähmt, als sie hört, dass Rußpfote abgestürzt ist, doch fasst sie sich schnell wieder und eilt gemeinsam mit Häherpfote, Heilkräutern und Binsen zur verletzten Schülerin. Die beiden Heiler-Katzen beginnen die Behandlung und stellen fest, dass Rußpfotes Hinterbein gebrochen ist. Vorsichtig tragen die Krieger die Schülerin zurück ins Lager und bringen sie in den Heilerbau, wo die Behandlung fortgesetzt wird. Während Blattsee den Bau verlässt, um mit Ampferschweif und Farnpelz zu sprechen, bemerkt Häherpfote, dass Rußpfotes Herz schneller schlägt und entschließt sich, in ihren Traum einzudringen.
In diesem Traum findet Häherpfote sich an einem ihm unbekannten Ort wieder, und Rußpfote führt ihn durch das alte DonnerClan-Lager des Waldes. Sie offenbart ihm, dass sie in ihrem früheren Leben Rußpelz hieß, die Nachfolgerin von Gelbzahn, und bittet Häherpfote, Blattsee zu beruhigen, dass sie wieder gesund werden wird. Zurück im Felsenkessel erwacht, flüstert Häherpfote, dass Rußpfote bereits einmal gelebt hat. Blattsee bestätigt ihre Vermutung, dass Rußpelz in Rußpfote wiedergeboren wurde, und besteht darauf, dass sie diese Information Rußpfote nicht mitteilen dürfen, um das vom SternenClan bestimmte Schicksal nicht zu beeinflussen.
Kapitel 8
Löwenpfote und Heidepfote gründen gemeinsam den DunkelClan und beschließen, dass sie so schnell rennen müssen wie eine WindClan-Katze, dafür aber auch so stark wie eine DonnerClan-Katze sein wollen. Als Löwenpfote über ein Loch in der Decke schaut, bemerkt er, dass es bereits hell wird, und schlägt vor, dass sie zu ihren Clans zurückkehren. Heidepfote kann einem Treffen in der nächsten Nacht jedoch nicht zustimmen, da ihre Prüfung ansteht, was Löwenpfote etwas bedrückt. Als er sich seinen Weg zurück in den Wald bahnt, bemerkt er die Anwesenheit von zwei Katern, die ihn beobachten. Im Gespräch erfährt er, dass es sich um Tigerstern und Habichtfrost handelt, doch mehr Informationen kann er nicht erlangen, da Spinnenbein in der Nähe auftaucht.
Löwenpfote kehrt über den Schmutzplatztunnel ins Lager zurück und lügt Distelpfote an, dass er sich der Morgenpatrouille anschließen wird, da er ihr nicht immer dieselbe Ausrede erzählen möchte. Dabei verspürt er jedoch ein schlechtes Gewissen wegen seiner Lügen. Die Patrouille überprüft zunächst die SchattenClan-Grenze, doch Sandsturm beschließt, auch die WindClan-Grenze zu kontrollieren, was Löwenpfote aufgrund seiner Müdigkeit missfällt. Am Zielort beobachtet die Patrouille, wie WindClan-Katzen ein Eichhörnchen jagen und dabei beinahe die Grenze überschreiten. Die DonnerClan-Patrouille konfrontiert die WindClan-Katzen, die ihre Beutevielfalt erweitern möchten. Da die WindClan-Katzen jedoch umdrehen, macht sich die Patrouille auf den Rückweg ins Lager und berichtet Feuerstern. Dieser möchte keinen Streit riskieren und lässt die Angelegenheit vorerst ruhen. Die drei Geschwister diskutieren darüber, wobei Distelpfote um das Gleichgewicht zwischen den Clans besorgt ist und Häherpfote auf einen Beweis für die Stärke des DonnerClans pocht. Nachdem Tigerstern ihn ermuntert hat, das auszusprechen, was ihm im Herzen liegt, setzt sich Löwenpfote dafür ein, den WindClan in Ruhe zu lassen.
Kapitel 9
Die DonnerClan-Katzen kämpfen sich gegen das schlechte Wetter zur Großen Versammlung, wobei die Stimmung insgesamt gedrückt ist. Als sie die Insel erreichen, stellen sie fest, dass der gesamte FlussClan versammelt ist. Feuerstern eröffnet die Versammlung schnell, damit Leopardenstern sich erklären kann. Diese bleibt jedoch vage und betont lediglich, dass der FlussClan sein Lager vorübergehend aufgegeben hat. Die anderen Clans sind wenig begeistert und sorgen sich, dass der FlussClan die Insel dauerhaft bewohnen oder in andere Territorien eindringen könnte, was Leopardenstern jedoch verneint. Da die anderen Clans wenig zu besprechen haben, wird die Versammlung genauso rasch beendet, wie sie begonnen wurde.
Am nächsten Morgen wird Distelpfote zum Kampftraining geweckt und bemerkt ein reges Treiben im Clan. Sie erfährt, dass sich die DonnerClan-Katzen auf einen möglichen Kampf vorbereiten, wobei bei einigen sogar Vorfreude auf das Gefecht herrscht. Bevor sie sich Farnpelz und dem Kampftraining anschließt, besucht sie Rußpfote im Heiler-Bau. Doch selbst dort werden Vorbereitungen für den bevorstehenden Kampf getroffen. Als Rußpfote ihr mitteilt, dass sie hofft, beim Kampf gegen die anderen Clans mitkämpfen zu können, ärgert sich Distelpfote. Sie fragt sich, ob sie einen Kampf verhindern kann, wenn sie dem FlussClan helfen kann.
Kapitel 10
Häherpfote bemerkt, wie Distelpfote den Bau verlässt. Rußpfote ist darüber traurig, vertraut Häherpfote schließlich an, dass sie ihn in einem Traum gesehen hat, in dem er sehen konnte. Kurz darauf ruft Blattsee nach Rußpfote, die ihre Medizin bekommen soll. Häherpfote versucht, spielerisch herauszufinden, ob Rußpfote sich noch an die Ausbildung durch Rußpelz erinnert, doch er erhält eine Ermahnung von Blattsee.
Am nächsten Morgen wird Häherpfote durch Rußpfotes Rufe geweckt, der furchtbar langweilig ist. Aus Mitgefühl wirft Häherpfote ihr einen Moosball zu, obwohl sie eigentlich ruhig liegen bleiben sollte. Beim Spielen fragt Rußpfote ihn, wie es ist, blind zu sein, und Häherpfote erklärt, dass es für ihn so normal sei wie das Sehen für andere. Ihr Spiel wird von Blattsee unterbrochen, die mit Häherpfote schimpft, obwohl Rußpfote die Verantwortung übernimmt. Es entbrennt ein Streit zwischen den beiden Heiler-Katzen, ob Rußpfotes Schicksal beeinflusst werden darf. Blattsee betont, dass Rußpfotes Bein vollständig heilen müsse, während Häherpfote glaubt, dass es nicht schlimm sei, wenn Rußpfote nicht den Kriegerpfad gehen kann – schließlich könne er das auch nicht. Blattsee hält ihm jedoch seine Blindheit vor, was Häherpfote verärgert und ihn dazu bringt, das Lager zu verlassen.
Blattsee folgt ihm, um Kräuter für den bevorstehenden Kampf zu sammeln und testet dabei Häherpfotes Wissen. Dieser beweist sein Können und fängt zusätzlich einen Wühler, um zu zeigen, dass er auch ohne Augenlicht klarkommt. Er konfrontiert Blattsee, die ihm erklärt, dass sie immer an ihn geglaubt hat, was Häherpfote verwirrt. Plötzlich hört er erneut den Ruf des mysteriösen Stocks, dessen Bedeutung Blattsee nicht erkennt. Wegen eines nahenden Unwetters kehren die beiden jedoch ins Lager zurück.
Nach dem Regen schickt Blattsee Häherpfote auf einen Spaziergang, da er unruhig ist. Dabei trifft er auf Löwenpfote, der den Geruch von Wind und Geheimniskrämerei mit sich trägt. Häherpfote wundert sich über die Geheimniskrämerei aller Katzen und will seinen Bruder testen. Er schlägt daher vor, ob dieser ihn nicht begleiten will. Löwenpfote stimmt trotz seiner Müdigkeit wegen seines schlechten Gewissens zu. Gemeinsam suchen sie am See nach dem Stock, der Häherpfote ruhelos macht, als hätte er jemanden enttäuscht. Der Ruf des Stocks lenkt Häherpfote schließlich zum Wasser, wo er und Löwenpfote ihn finden und mit vereinten Kräften aus dem See ziehen, bevor sie ihn unter einer Wurzel verstecken.
Kapitel 11
Aschenpelz ist verärgert, als sein Schüler Löwenpfote eine Bachstelze entkommen lässt. Gemeinsam mit Sandsturm und Honigpfote wechseln sie den Ort, und Honigpfote entdeckt einen Wühler, den sie Löwenpfote überlassen will. Löwenpfote reagiert jedoch ungehalten, was dazu führt, dass ihm der Wühler ebenfalls entkommt.
Zurück im Lager bespricht sich Aschenpelz mit Brombeerkralle und lobt Löwenpfote für seine Fortschritte. Da er seinem Schüler eine Pause vor dem nächsten Training gönnen möchte, legt sich Löwenpfote zum Schlafen in den Schülerbau. Später wird er von Beerenpfote geweckt, da die beiden gemeinsam trainieren sollen. Noch vom Schlaf benommen, hat Löwenpfote Schwierigkeiten, sich auf das Training zu konzentrieren, und wird wiederholt von Beerenpfote besiegt. Enttäuscht stellt Aschenpelz fest, dass Löwenpfotes einst gute Jagd- und Kampfinstinkte scheinbar verschwunden sind.
Aschenpelz zeigt ihm daraufhin eine anspruchsvolle Angriffstechnik gegen Dachse. Anfangs gelingt es Löwenpfote nicht, die Technik korrekt auszuführen, und er übt allein weiter, während Aschenpelz und Brombeerkralle sich beim Training mit Beerenpfote abwechseln. Löwenpfote, von Versagensängsten geplagt, erhält unerwartet Unterstützung von Tigerstern, der ihn dazu anleitet, die Technik zu perfektionieren.
Als Löwenpfote die Angriffsbewegung erneut Aschenpelz zeigt, ist dieser so beeindruckt, dass er Brombeerkralle hinzuholt. Brombeerkralle ist zunächst skeptisch gegenüber Löwenpfotes eigenwilliger Interpretation des Angriffs, lobt ihn jedoch letztlich für seinen Einfallsreichtum.
Kapitel 12
Distelpfote beobachtet, wie Graustreif und Millie die Kinderstube verstärken, und wundert sich weiterhin, warum alle an einen bevorstehenden Kampf glauben. Sie erhält mentale Unterstützung von Sturmpelz, der ebenfalls skeptisch ist. Die übrigen DonnerClan-Katzen befürchten jedoch, dass, falls der FlussClan sein Lager dauerhaft aufgeben muss, Grenzverschiebungen möglich wären. Farnpelz teilt Distelpfote mit, dass sie heute Kampftraining statt Jagdübungen haben, und widerwillig begibt sich Distelpfote zum Lagereingang. Sie zögert jedoch, kehrt um und fragt Feuerstern direkt, warum er die Clanmitglieder auf einen möglichen Kampf vorbereiten lässt. Feuerstern entgegnet, dass es nicht schaden kann, vorbereitet zu sein, betont aber, dass er nicht die Absicht hat, den WindClan anzugreifen. Distelpfote besteht darauf, dass der DonnerClan dem FlussClan helfen sollte, doch Feuerstern ist der Ansicht, dass der FlussClan seine Probleme selbst lösen sollte. Blattsee und Sandsturm stimmen ihm zu und erinnern Distelpfote daran, dass Farnpelz auf sie wartet. Genervt verlässt Distelpfote den Bau, enttäuscht, dass niemand ihr zuhört.
Entschlossen, dem FlussClan auf eigene Faust zu helfen, macht sich Distelpfote auf den Weg zur Insel der Großen Versammlungen. Sie glaubt, dass Feuerstern helfen würde, wenn sie herausfindet, was genau das Problem des FlussClans ist. Auf dem Weg über das WindClan-Territorium wird sie fast von einer Patrouille erwischt, doch sie entkommt und erreicht schließlich das FlussClan-Territorium. Über die Baumbrücke schleicht sie sich zur Insel und beobachtet das Lager des FlussClans, bis sie Maulbeerpfote bei der Behandlung eines Jungen entdeckt. In einem ruhigen Moment gibt sie sich ihrer Freundin zu erkennen. Kurz darauf kehrt Mottenflügel zurück und bemerkt ebenfalls Distelpfotes Anwesenheit. Nachdem Distelpfote nicht nachgibt, erklärt sich Mottenflügel bereit, ihr die Lage zu zeigen.
Damit ihr Geruch die FlussClan-Katzen nicht verrät, muss sich Distelpfote mit Otterdung einschmieren. Auf der Insel sieht sie FlussClan-Krieger und Schüler, die regendichte Materialien für die Baue sammeln, während andere versuchen, einen Bach zu stauen, um das Lager zu schützen. Doch die Arbeiten werden plötzlich durch eine Gruppe Zweibeinerjungen unterbrochen, die das Lager stören.
Kapitel 13
Distelpfote erkennt, dass der FlussClan aufgrund der Zweibeinerjungen sein Lager verlassen musste und nun versucht, es sicherer zu machen. Maulbeerpfote erklärt ihr außerdem, dass Leopardenstern diese Schwierigkeiten nicht offenbaren wollte, da der Clan durch die Anwesenheit von Zweibeinern und Booten ohnehin kaum genug Beute finden kann. Maulbeerpfote mahnt Distelpfote auch, dass der FlussClan seine Probleme selbst bewältigen will. Distelpfote beschließt daraufhin, zum DonnerClan zurückzukehren, wird jedoch von dem Hund vom Pferdeort aufgehalten. Zusammen mit Maulbeerpfote flieht sie in Richtung einer FlussClan-Patrouille, die zuvor ebenfalls von dem Hund verfolgt wurde.
Die FlussClan-Katzen begegnen Distelpfote mit Misstrauen, da sie vermuten, sie könnte den FlussClan ausspionieren. Doch bevor sie Distelpfote zur Rede stellen können, erscheint eine WindClan-Patrouille, da der Hund die FlussClan-Katzen ins WindClan-Territorium gejagt hat. Distelpfote fürchtet, erkannt zu werden, aber der Otterdung überdeckt ihren DonnerClan-Geruch. Die WindClan-Katzen sind zwar misstrauisch, lassen die FlussClan-Katzen jedoch zurück in ihr Territorium, warnen aber vor weiteren Patrouillen an der Grenze.
Distelpfote möchte nun endlich zurück in ihr eigenes Territorium, aber die FlussClan-Katzen bestehen darauf, sie zur Insel mitzunehmen. Sie glauben ihr nicht, dass sie nur helfen wollte, und wollen keine erneute Konfrontation mit dem WindClan riskieren. Auf der Insel ehrt Leopardenstern Distelpfote zwar für ihren Versuch, einen Kampf zu verhindern, besteht jedoch darauf, dass Distelpfote zunächst beim FlussClan bleibt. Leopardenstern erklärt, dass sie derzeit keine Krieger entbehren kann, um Distelpfote sicher zurückzubringen, und möchte nicht das Risiko eingehen, den WindClan oder den SchattenClan zu provozieren.
Kapitel 14
Häherpfote verabreicht Graustreif Kräuter gegen Blähungen, da dieser nach der Blattleere beim Fressen übertrieben hat, als die anderen DonnerClan-Katzen sich um die Hochnase versammeln und besorgt über Distelpfotes Verbleib diskutieren. Einige Katzen vermuten, dass sie vielleicht vom WindClan gefangen wurde, während Eichhornschweif glaubt, dass Distelpfote allein losgezogen ist. Feuerstern beruhigt den Clan, doch Häherpfote kann seine Gedanken nicht lesen und zieht sich in den Heilerbau zurück. Dort erzählt er Rußpfote und Blattsee von Distelpfotes Verschwinden. Blattsee vermutet, dass Distelpfote vielleicht versucht, den WindClan von einem unnötigen Kampf abzuhalten, nachdem sie Feuerstern um Unterstützung für den FlussClan gebeten hatte. Sie bittet Häherpfote, Distelpfote im Traum zu suchen, was Häherpfote verärgert, da ihm sonst immer geraten wird, die Gabe nicht zu missbrauchen.
Häherpfote verlässt das Lager für einen Spaziergang und hofft, dass der Suchtrupp erfolgreich ist. Er geht zu seinem Stock und versucht, den flüsternden Stimmen zu lauschen, die Namen zählen, doch sobald er den Stock berührt, verstummen sie. Schließlich legt er sich neben den Stock und beginnt zu träumen.
In seinem Traum sieht Häherpfote einen Kater, der sich von einer Kätzin verabschiedet, und folgt ihm unbemerkt in eine Höhle. Der Kater, dessen Name Fallendes Blatt ist, bereitet sich auf seine Prüfung vor, um zur Scharfkralle ernannt zu werden. Häherpfote begleitet Fallendes Blatt durch die Höhle, doch der Kater bemerkt ihn nicht. Als es zu regnen beginnt, steigt das Wasser in der Höhle und Fallendes Blatt droht zu ertrinken. Kurz bevor es zu spät ist, nimmt Fallendes Blatt Häherpfote wahr, doch Häherpfote erwacht in dem Wissen, dass Fallendes Blatt die Höhle nie verlassen hat.
Kapitel 15
Löwenpfote übt einen Trick, den ihm Tigerstern am Nachmittag beigebracht hat, und wartet auf Heidepfote, während er sich Sorgen um Distelpfotes Verbleib macht. Häherpfote kehrte erst abends ins Lager zurück und war völlig durchnässt. Er erfährt von Heidepfote, dass der WindClan Distelpfote nicht gesehen hat. Die beiden verbringen die Nacht zusammen in der Höhle, wo Löwenpfote ihr die neuen Tricks zeigt. Auf dem Rückweg wird Löwenpfote von Tigerstern und Habichtfrost konfrontiert, die verärgert sind, dass er Kampftricks an eine Katze eines anderen Clans weitergegeben hat und dass sie eine Beziehung zu einer Katze aus einem anderen Clan ablehnen. Habichtfrost betont außerdem, dass die Tunnel für einen Angriff auf den WindClan nützlich sein könnten und äußert seine Überzeugung, dass der DonnerClan aus Angst vor dem WindClan nicht nach Distelpfote suchen werde.
Nach der Belehrung durch Tigerstern und Habichtfrost fühlt sich Löwenpfote elend, doch als er von einer DonnerClan-Patrouille überrascht wird, die sich zur WindClan-Grenze bewegt, schließt er sich ihnen an. Die Morgenpatrouille hatte zwei WindClan-Schüler bei der Jagd nach Beute auf dem DonnerClan-Territorium erwischt. Ein Kampf bricht aus, bei dem Löwenpfote und die DonnerClan-Katzen die WindClan-Katzen letztlich vertreiben können. Mit einer Verletzung kehrt Löwenpfote ins Lager zurück und wird von den älteren Kriegern gelobt. Bei den Heiler-Katzen fragt er Häherpfote, ob der SternenClan etwas über Distelpfote offenbart hat. Häherpfote verspricht, mit dem SternenClan in Kontakt zu treten.
Nachdem er sich bis zum Abend ausgeruht hat, schleicht sich Löwenpfote in der Nacht erneut aus dem Lager und trifft Heidepfote. Mit schwerem Herzen erklärt er ihr, dass sie sich nicht mehr treffen können, weil er während des Kampfes Angst hatte, gegen sie antreten zu müssen, was seine Loyalität zum Clan beeinträchtigen würde. Heidepfote versucht ihn zunächst umzustimmen, schlägt vor, die Treffen zu reduzieren, doch Löwenpfote bleibt entschlossen. Heidepfote reagiert daraufhin traurig und wütend und hofft, dass er seine Entscheidung nicht bereuen wird.
Kapitel 16
Am zweiten Morgen von Distelpfotes unfreiwilligem Aufenthalt im FlussClan taucht Eichhornschweif auf, um sie zurückzuholen. Leopardenstern stimmt zu, sie gehen zu lassen, nachdem Distelpfote verspricht, in Zukunft klüger zu handeln. Eichhornschweif erklärt Distelpfote, dass sie im Lager gebraucht wird, da der DonnerClan aufgrund des Konflikts mit dem WindClan verstärkt patrouillieren muss. Distelpfote hält weiterhin an ihrer Überzeugung fest, das Richtige getan zu haben.
Zurück im DonnerClan-Lager wird sie von Feuerstern für ihren Alleingang gerügt und muss zur Strafe einen Monat lang für die Ältesten sorgen. Er würde sie gerne härter bestrafen, ist aber auf jede helfende Pfote angewiesen und kann sich eine vollständige Isolation der Schülerin nicht leisten. Als Distelpfote ihren Dienst bei den Ältesten verrichtet, spricht sie erneut ihre Meinung aus, dass ein friedliches Gespräch zwischen den Clans den Konflikt beilegen könnte.
Später soll Distelpfote Rußpfote helfen, die sich im Heilerbau langweilt, und führt auf Blattsees Anweisung sanfte Übungen mit ihr durch. Während die beiden mit einem Moosball spielen, bemerkt Distelpfote überrascht, dass selbst die jungen Katzen auf einen Kampf gegen den WindClan vorbereitet sind.
Kapitel 17
Am Abend bemerken Häherpfote und Blattsee, dass Feuerstern besorgt ihren Bau betritt. Der Anführer des DonnerClans, durch Mausefells Überzeugung beeinflusst, glaubt nun, dass ein Gespräch einen unnötigen Konflikt verhindern könnte. Daher beauftragt er seine Heiler-Katzen, am nächsten Tag mit Kurzstern zu sprechen und herauszufinden, ob der FlussClan tatsächlich in das WindClan-Territorium eingedrungen ist. Gleichzeitig sollen sie dem WindClan signalisieren, dass der DonnerClan sich verteidigen wird, wenn es nötig ist.
Am Morgen machen sich Blattsee und Häherpfote auf den Weg zur WindClan-Grenze, begleitet von Brombeerkralle und Borkenpelz. Die WindClan-Patrouille, die sie dort treffen, stimmt zu, die beiden Heiler-Katzen ins Lager zu begleiten. Während sie auf Kurzstern warten, der noch auf der Jagd ist, spürt Häherpfote die Gefühle der WindClan-Katzen und erkennt, dass ihre Stimmung nicht aggressiv, sondern eher ängstlich ist.
Als Kurzstern zurückkehrt, empfängt er die Besucher aus dem DonnerClan kühl und betont, dass es kein spezielles Bündnis zwischen den beiden Clans gibt. Blattsee erklärt, dass Feuerstern nur unnötiges Blutvergießen vermeiden möchte, und fragt direkt, ob der WindClan fürchtet, sein Territorium zu verlieren, oder ob er tatsächlich vorhat, Gebiete des DonnerClans zu beanspruchen. Kurzstern erklärt daraufhin, dass es bislang keine Grenzverschiebungen gab, der WindClan sich aber dennoch auf mögliche Konflikte vorbereitet.
Gerade als Kurzstern erwägt, den FlussClan zur Klärung der Lage einzubeziehen, wird das Gespräch unterbrochen. Ginsterschweif meldet, dass ihre drei Jungen vermisst werden, und Aschenfuß berichtet, dass er eine FlussClan-Patrouille vom WindClan-Territorium fliehen sah. In Sorge um seine Jungen fordert Kurzstern daraufhin Blattsee und Häherpfote auf, das Lager zu verlassen, und befiehlt einen Angriff auf den FlussClan, um die Jungen zurückzuholen.
Kapitel 18
Löwenpfote kehrt gemeinsam mit seinem Mentor Aschenpelz von einer erfolgreichen Jagd ins DonnerClan-Lager zurück, wo er feststellt, dass alle Krieger sich für einen bevorstehenden Kampf vorbereiten. Die beiden erfahren, dass der WindClan den FlussClan wegen der verschwundenen Jungen angreifen will. Löwenpfote jedoch bezweifelt, dass der FlussClan die Jungen entführt hat, und vermutet stattdessen, dass die Jungen die Höhlen gefunden haben könnten, in denen er sich heimlich mit Heidepfote getroffen hat. Entgegen dem Rat von Tigerstern entscheidet er sich, einen unnötigen Kampf zu verhindern und begibt sich auf die Suche nach den Jungen, um sich so auf seine eigene Weise als Krieger zu beweisen.
Auf dem Weg zu den Höhlen trifft er auf seine Geschwister Distelpfote und Häherpfote, denen er die geheimen Gänge anvertraut. Distelpfote berichtet, dass sie beim FlussClan gesehen hat, wie dieser sein Lager gegen die Zweibeiner verteidigt, was ihre Vermutung bestätigt, dass der FlussClan unschuldig ist. Zusammen machen sich die drei zum Eingang der Höhlen auf und begeben sich in die große Haupthöhle, wo sie Heidepfote und Windpfote treffen. Heidepfote und Löwenpfote täuschen Windpfote vor, dass sie die Höhle unabhängig voneinander entdeckt hätten, um ihre Treffen geheim zu halten. Häherpfote untersucht derweil die Umgebung und entdeckt schließlich einen winzigen Pfotenabdruck, der ihre Vermutung bestätigt, dass die Jungen sich hier versteckt haben könnten.
Kapitel 19
Häherpfote übernimmt die Führung durch das Höhlensystem, da seine Gefährten darauf vertrauen, dass er sich im Dunkeln besser orientieren kann. Dabei wird er von den Erinnerungen an seinen Traum und Fallendes Blatt begleitet. Plötzlich spürt er das Streifen eines Pelzes, und Fallendes Blatt gibt sich ihm zu erkennen. Der Geist des verstorbenen Katers, der seit seinem Tod durch die Höhlen wandelt, will Häherpfote und die Gruppe führen. Dank seiner Kenntnis des Höhlensystems lotst Fallendes Blatt die Clan-Katzen zu einem Felsbrocken, hinter dem sich die vermissten Jungen befinden.
Kaum haben sie die Jungen aus ihrem Versteck befreit, bemerken die Katzen, dass der Bach in der Höhle über die Ufer tritt. Auf dem Rückweg zum Ausgang müssen sie erschrocken feststellen, dass die Eingänge bereits von Schlamm und Felsbrocken blockiert sind und der Bach so stark strömt, dass die Jungen ihn nicht passieren können. Fallendes Blatt verabschiedet sich von Häherpfote, da er weiterhin in den Höhlen wandeln muss. Da erscheint Häherpfote jedoch erneut der Kater mit dem Stock, in den fünf neue Kerben gekratzt sind – ein Zeichen, dass alle überleben werden. Häherpfote erkennt, dass der Stock einst zur Höhle gehörte und durch den Bach in den See gespült wurde.
Um zu entkommen, schlägt Häherpfote vor, dass sie sich ins Wasser wagen müssen, um hinauszuschwimmen. Die anderen Katzen stimmen zögerlich zu, fassen sich an den Schwänzen, und zusammen springen sie in die Strömung. Häherpfote denkt zurück an seine Vision und daran, wie Fallendes Blatt einst um sein Leben in diesen Höhlen gekämpft hat, und hofft, dass sie es alle schaffen werden.
Kapitel 20
Die Strömung reißt die jungen Katzen mit sich, schleudert sie gegen Felsen und spült sie schließlich in den See hinaus. Distelpfote schnappt nach Luft, als sie das Silbervlies am Himmel erkennt – der Regen hat aufgehört, und die Wolken sind verschwunden. Während alle Katzen das Ufer erreichen, herrscht kurz Panik, als sie Igeljunges vermissen. Doch auch das jüngste Junge kann schließlich gerettet werden.
Die Gruppe beschließt, ins DonnerClan-Lager zurückzukehren, da die Jungen dringend versorgt werden müssen. Auf dem Weg hören sie jedoch das Jaulen von Kriegerkatzen in der Ferne. Sie erkennen, dass ein Kampf zwischen DonnerClan und WindClan kurz bevorsteht, und entscheiden, diesen zu verhindern.
Bevor sie aufbrechen, flüstert Häherpfote ein Dankeschön an den Geist des Katers und wünscht ihm, dass er eines Tages ebenfalls einen Weg aus den Höhlen findet.
An der Grenze stehen sich die Krieger des DonnerClans und des WindClans kampfbereit gegenüber. Kurzstern fordert Feuerstern auf, die Jungen herauszugeben, doch dieser beteuert, dass der DonnerClan sie nicht hat. Distelpfote tritt dazwischen und erklärt, dass die Jungen in einem provisorischen Lager am Seeufer Zuflucht gefunden hatten und die Gruppe sie gerettet hat. Sie betont, dass der Kampf unnötig ist.
Der Konflikt wird beigelegt, und Kurzstern erkennt, dass er sich beim FlussClan für die falsche Beschuldigung entschuldigen muss. Einige seiner Krieger, besonders Fetzohr, reagieren gereizt und angriffslustig, doch der Kampf ist verhindert.
Heidepfote bedankt sich bei Löwenpfote, doch er bleibt distanziert und meint, dass er dasselbe für jede Katze getan hätte. Schmerzvoll erkennt Heidepfote an, dass Löwenpfote auf dem besten Weg ist, ein großer Krieger zu werden.
Distelpfote zieht schließlich eine entscheidende Lehre aus den Ereignissen: Das Gesetz der Krieger ist essenziell. Ohne dieses Gesetz sind sie nichts.
Kapitel 21
Löwenpfote besucht ein letztes Mal den nun verschlossenen Tunneleingang, der für ihn das Symbol seiner innigen Freundschaft mit Heidepfote ist. Er verabschiedet sich traurig von seiner besten Freundin. Auf dem Rückweg loben Tigerstern und Habichtfrost ihn für das Ende der Freundschaft, und Tigerstern betont, dass dies eine wichtige Lektion für Löwenpfote sei, da er – sobald er Tigersterns Training absolviert hat – die mächtigste Katze im Wald sein wird und nicht mehr auf wertlose Freundschaften angewiesen sein wird.
Analyse
Auch in diesem Band beobachten wir die drei Geschwister Distelpfote, Häherpfote und Löwenpfote, wobei sich die Pfade, auf denen die drei Katzen wandeln, immer weiter unterscheiden.
Beginnen wir mit Löwenpfotes Perspektive, der sich bereits früh im Buch in die junge WindClan-Kätzin Heidepfote verliebt. Er ist zunächst felsenfest davon überzeugt, mit seinen heimlichen Treffen mit Heidepfote nichts unrechtes zu tun, obwohl er dadurch im Jagd- und Kampftraining leidet und seine Clan-Kameraden dauerhaft anlügen muss, was ihm ein schlechtes Gewissen bereitet. Selbst als Distelpfote ihn konfrontiert, sieht er nicht ein, dass er wie viele Katzen vor ihm gegen das Gesetz der Krieger verstößt. An dieser Stelle sei beispielsweise an Blaustern, Graustreif oder Blattsee erinnert, die jeweils ihre eigenen Konsequenzen aus den Clan-übergreifenden Beziehungen zu durchleiden hatten. Seine von Distelpfote durchschaute Geheimniskrämerei führt sogar soweit, dass er im Kampftraining wütend gegen Distelpfote austeilt und daraufhin ein klärendes Gespräch mit Brombeerkralle führt, der ihm gut zureden will, dabei aber Tigerstern verharmlost, indem er diesem gute Attribute zuspricht. Ein weiterer Punkt von Löwenpfote ist eben genau jener nicht loszuwerdender Tigerkater, der ihm mehr oder weniger regelmäßig erscheint, um ihm Kampftraining zu geben oder seine Entscheidungen anzuzweifeln. Letztlich entscheidet sich Löwenpfote die Beziehung zu Heidepfote zu beenden, was in Gaslighting des Buches gegen Heidepfote mündet, da sie es ihm so schwer mache, die Beziehung zu beenden. Ja ne, ist klar. Für das Ende der Beziehung wird er von Tigerstern und Habichtfrost jedoch gelobt und er erhält das Versprechen, dass die beiden ihn zur mächtigsten Katze des Waldes machen werden, was ihn sozial jedoch isolieren wird, da Tigerstern Freundschaften als Schwäche ansieht. Interessant ist hierbei, dass Löwenpfote in Trauer um seine verloren gegangene Freundin Tigerstern nicht widerspricht. Insgesamt erwecken Tigerstern und Habichtfrost jedoch den Eindruck, als wöllten sie Löwenpfote gegen den DonnerClan und insbesondere Feuerstern aufbringen, immerhin brauchen die beiden ja eine Marionette, mit der sie die immerwährende Feindschaft zwischen Feuerstern und Tigerstern erneut anfachen können.
Während Löwenpfote also mit seinen Gefühlen und der Beobachtung durch Tigerstern ringt, will Distelpfote in Anlehnung an die Abenteuer des jungen Feuerherz einen unnötigen Kampf verhindern, weshalb sie sich in das temporäre FlussClan-Lager schleicht. Anders als der junge Feuerherz achtet Distelpfote dabei aber nicht darauf, in die Clan-Territorien einzudringen, wenn es sich vermeiden lässt. Sie erfährt vom FlussClan nun, dass das FlussClan-Lager von Zweibeiner-Jungen belagert wird und der FlussClan daher an der Barriere arbeitet. Von Leopardenstern muss sie zwar keine Strafe erwarten, jedoch abwarten, bis Eichhornschweif sie aus dem FlussClan abholt.
Häherpfote arbeitet unterdessen weiter an seiner perfekten Serie von Tagen, an denen der junge Heiler-Schüler schlechte Laune hat, wobei er sich wünscht, als Katze und nicht als blind anerkannt zu werden. Dies sagt er in seinen Anfällen von schlechter Laune jedoch keiner Katze so klar, stattdessen versucht er immer wieder zu beweisen, wie eigenständig er ist. Dass er Hilfe jedoch so vehement ablehnt, sorgt zwischenzeitlich dafür, dass er Unterstützung braucht, was den anderen Katzen aber wieder die Blindheit aufzeigt, die Häherpfote in doppelter Hinsicht betroffen ist. Doch die anderen Katzen möchte ich da gar nicht unschuldig sprechen, immerhin verweigern sie dem blinden Kater an vielen Stellen Selbstwirksamkeitserfahrungen und treffen ihn mit unüberlegten Aussagen hart (z.B. „du bist blind“ oder „Rußpfotes Bein muss verheilen, damit sie Kriegerin werden kann“). Ansonsten bleibt Häherpfote auch während dieses Bandes etwas eigennützig, so unterstützt er die Suche nach Distelblatt nicht durch Träumen – ja, dass Blattsee ihn hier bittet, seine Gabe zu nutzen, obwohl ihm sonst klar gemacht wird, dass er nicht in den Träumen der anderen Wandeln soll, ohne zu wissen, wofür seine Gabe eigentlich da ist, missfällt dem jungen Schüler zurecht, wie ich finde. Statt also in seinen Träumen nach Distelpfote zu suchen, begibt sich Häherpfote zu dem Stock, zu dem er eine innige Verbindung zu spüren scheint und begibt sich zu Fallendes Blatt, der bei seiner Prüfung zur Scharfkralle gemeinsam mit Häherpfote in den Höhlen ertrinkt. Immerhin hilft Fallendes Blatt Häherpfote später dabei, die Jungen zu finden, deren Verschwinden beinahe einen Krieg zwischen WindClan und FlussClan sowie WindClan und DonnerClan auslöst.
In dieser Angelegenheit schmückt sich Kurzstern nicht gerade mit Ruhm, da er auf Feuersterns Gesprächsangebot nicht eingehen will und behauptet, dass es kein besonderes Band zwischen WindClan und DonnerClan geben würde. Diesen Mumpitz hat Kurzstern schon kurz nach seiner Ernennung zum Anführer gesagt und es war auch damals schon Mumpitz. Natürlich besteht seit der Rettung des WindClans ein besonderes Band zwischen den Clans, das sich in der Freundschaft zwischen Feuerstern und Kurzstern vor seiner Zeit als Anführer weitergelebt hat. Diese Band zum angeblichen Wohle seines Clans wegzuschmeißen, halte ich eine sehr kurzsichtige Entscheidung von Kurzstern. Der meiner Meinung nach bessere Weg wäre, die freundschaftlichen Bande zu erhalten und vielleicht sogar zu stärken, während man gleichzeitig auf seine Unabhängigkeit beharrt. Kurzstern könnte das Angebot von Feuerstern also trotzdem ausschlagen, während er die freundschaftliche Beziehung weiter stärkt. Dadurch ließen sich vielleicht taktische Abkommen mit dem DonnerClan aushandeln, dass Beute, die der WindClan über die Grenze hinausjagt, bis zu einem bestimmten Punkt dem WindClan zugutekommen könnte und umgekehrt ebenso. Diese aufgezwungene Feindseligkeit halte ich jedoch für die dümmste Entscheidung.